Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Aus den Medien und Geschichtsbüchern wissen wir von den Machtdemonstrationen der Nationalsozialisten in Berlin und Nürnberg, von den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges wie Stalingrad, El Alamein und der Normandie, von den Gräueltaten der Nazis in Auschwitz, Majdanek und anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern. Aber was geschah zur Zeit des Nationalsozialismus in unserer Heimat? Wir erlebten die Letmather den Zweiten Weltkrieg, die Kapitulation des Deutschen Reichs und die Nachkriegszeit? Alois Grusemann, Werner Fleischer und Otto Winner berichten, was damals in Letmathe und Umgebung geschah.


Letmathe im Dritten Reich
Gemeinderat Letmathe 1935Der Hobbyhistoriker Alois Grusemann beschäftigt sich in seinem Buch „Letmather Bürger erinnern sich an die Zeit von 1930 bis 1945“ mit der Letmather Vergangenheit während der Naziherrschaft. Er befragte Letmather Bürger nach ihren Erinnerungen an die Vorkriegszeit, die Gefangenenlager auf Letmather Gebiet, die Bombenangriffe und das Kriegsende. Diese Zeitzeugenberichte, persönliche Erlebnisse, historische Dokumente und Fakten verbindet Alois Grusemann in seinem Buch zu einer wichtigen Dokumentation über das dunkelste Kapitel der Letmather Geschichte. Auszüge aus dem Buch „Letmather Bürger erinnern sich an die Zeit von 1930 bis 1945“ lesen Sie bitte hier.


Nachkriegszeit in Letmathe
Kriegsgerät Neumartk LetmatheÜber die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg berichtet der heimatliche Geschichtsforscher Alois Grusemann in seinem Buch „Bürger aus Letmathe, Oestrich und der Untergrüne erinnern sich an die Nachkriegszeit“. Er lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, die die Besetzung Letmathes durch amerikanische Truppen und die Not der Nachkriegsjahre miterlebt haben. Er berichtet über das Schicksal der Flüchtlinge und die gefährlichen Spiele der Kinder mit den Waffen und der Munition, die die deutschen Soldaten hinterlassen haben. Auszüge aus dem Buch „Bürger aus Letmathe, Oestrich und der Untergrüne erinnern sich an die Nachkriegszeit“ lesen Sie bitte hier.


Von Bäumen und Menschen
In dem Bericht „Von Bäumen und Menschen – eine Kriegszeit in Lössel„ schildert Werner Fleischer das Schicksal seines Bruders Erich. Erich Fleischer träumte bereits als 17-jähriger vom Fliegen. Er trat als Hitlerjunge einer Modellfliegerbastelgruppe bei und meldete sich freiwillig zur Luftwaffe. Am 24. Mai 1943 sollte er mit 34 weiteren Hitlerjungen eine Fliegertauglichkeitsprüfung in Dortmund absolvieren. In der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 1943 wurde Dortmund von einem schweren Luftangriff der Royal Air Force getroffen. 764 britische Flugzeuge warfen 2.248 Tonnen Bomben auf die Stadt ab. Mindestens 629 Menschen starben bei dem Angriff, 1.340 wurden verletzt. Der Luftschutzkeller des Soldatenheims in dem Erich und die anderen Jungen die Nacht verbrachten wurde bei dem Luftangriff von zwei Bomben getroffen. Drei Tage später wurde die Leiche Erich Fleischers aus den Trümmern des Schutzraums geborgen. Lesen Sie den Bericht von Werner Fleischer bitte hier.


Sprengung Blindgängers LetmatheDer Blindgänger
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Millionen Tonnen Bomben von alliierten Flugzeugen auf Hitler-Deutschland abgeworfen. Nach Schätzungen waren bis zu 20 % der abgeworfenen Bomben Blindgänger. Gleichzeitig waren aufgrund des Rohstoffmangels die Schüler vom Reichskommissar für Altmaterialverwertung aufgefordert Altpapier, Lumpen, Buntmetall und Eisen für die Kriegsindustrie zu sammeln. In seinem Bericht „Der Blindgänger“ schildert Werner Fleischer wie ihn die Suche nach Altmetall und der Fund einer nicht explodierten Bombe beinahe das Leben gekostet hätte. Lesen Sie seinen Bericht bitte hier.


Zeitenwende in Lössel
Otto Winner erlebte am 16. April 1945 als 15-Jähriger den Einmarsch der Amerikaner in Lössel. In seinem Zeitzeugenbericht erzählt er von den Wehrmachtssoldaten, die nach der Schließung des Ruhrkessels immer zahlreicher in sein Heimatdorf kamen, den anrückenden amerikanischen Soldaten, die Süßigkeiten an die Kinder verteilten und ihrer Angst vor dem Werwolf, einer von dem Reichsführer SS Heinrich Himmler gebildeten Partisanenorganisation. Lesen Sie den interessanten Zeitzeugenbericht von Otto Winner bitte hier.


Himmelfahrt 1945
Vierlingsflak (Halbkettenfahrzeug M16)Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bildete sich im Großraum Iserlohn der östliche Teil des Ruhrkessels. Die 116. Panzerdivision und zahlreiche versprengte Truppenteile der Heeresgruppe B wurden im April 1945 von alliierten Einheiten eingeschlossen. Nach der Kapitulation am 15. April gingen Tausende deutscher Soldaten in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Zurück blieben Fahrzeuge, Waffen und Munition jeder Art und Größe. Für die Kinder waren diese gefährlichen Hinterlassenschaften der Soldaten ein willkommenes Spielzeug. Ein Spielzeug, das vielen Kindern den Tod brachte. Auch Werner Fleischer führten als Kind Neugier und Spieltrieb zu den abgestellten Militärfahrzeugen. Am Himmelfahrtstag 1945 entging er nur knapp einem Unglück. Lesen Sie den Bericht von Werner Fleischer bitte hier.


Führers Geburtstag
Am 20. April, dem Geburtstag des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, wurden während der Zeit des Nationalsozialismus im ganzen Reichsgebiet Parteifeiern und Gedenkstunden abgehalten. Man sang nationalsozialistische Lieder wie das Horst-Wessel-Lied und hielt Reden auf den Führer und sein Tausendjähriges Reich. Straßen und Häuser waren mit Hakenkreuzfahnen beflaggt. Werner Fleischer erlebte, wie nach dem Krieg am 20. April unbelehrbare Anhänger des Nationalsozialismus die Hakenkreuzfahne in einer spektakulären Aktion hissten und berichtet von den hektischen Gegenmaßnahmen der britischen Besatzungssoldaten. Lesen Sie seinen Bericht bitte hier.

 

One Reply to “Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg”

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    wir, eine Interessengemeinschaft von Angegehörigen von frz. und belgischen KG vom
    Stalag VI A Hemer und Stalg VI D dortmund recherchieren .
    Wir haben auch sehr viele Dokumente und Fotos.
    Wir möchten auch den Vortrag von Herrn Dr. Blank am 15. aApril hören.
    Bitte teilen Sie uns noch die Uhrzeit mit.

    Gern würden wir uns noch vorab mit Ihnen treffen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Régine Hessling
    Urbecker Strasse 82
    58675- Hemer
    Tel.: 02372 – 62 95 34
    Amicale des descendants des stalags VI A et VI D

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